In dir lieben, der du warst
Dich in die Gegenwart zurückzwingen
Gealtert sind wir täglich Jahr für Jahr
vor lauter Liebe,
vor lauter Verlangen
Nacht für Nacht, Tag für Tag
Am Vormittag, am Nachmittag
und zwischendurch
im Aufzug, unter der Treppe
Gute Träume festigten uns
Die anderen blieben draussen.
Dein Glied in mir hat nichts mit der Gegenwart zu tun
Die Vergangenheit körperlich flach gelegt
Erst waren die Haare grau, jetzt sind sie weiss
Ansonsten schreite ich freiweg und ohne Metall in mir.
Vor jedem Absturz hüte ich mich
kein neues Knie,
keine Ersatzhüfte
Ich sehe durch eigene Augen
Die Welt liegt mir zu Füssen
aber ich bücke mich
nicht mehr
vorsichtshalber...
Küsse nicht mehr fordernd
will nichts
vom Zahnersatz
herunterschlucken.
Gestern einen Wunderkamm erstanden
Ja, die Locken und Wellen wie damals
Passen zu den geschnitzten Figuren
Hölzern wie du und ich, wir sind ja so versteinert.
Noch eine Klassenarbeit:
Thema Mensch du, du und ich
Ich weiss nicht recht: du bist zu stark
Wie ein Klotz - ich atemlos.
Kurzatmig für später lernen
Später ist jetzt - wir haben gelebt.
Gegenwart atmet Endzeit - nicht akzeptabel
Fern jeder Erfahrung anders und so.
Zur Probe aus dem Stand gläubig werden
Kein Gewinde zum Schraubverschluss.
Ewig dauert die Zeit seit damals nicht
Wasch dir Schwanz und Hals
rechtzeitig
für die Zukunft
Denk dran: sie kommt!
Und jetzt wehr dich oder vergiss was ich sagte!
2013 - 06 - 11
2013 - 07 - 20
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