2013-04-29

Das Herz schlagen oder die Befreiung aus der Unvernunft

Es gibt Ziele und
es gibt große Ziele.
Das grösste aller Ziele ist
die Befreiung aus der Unvernunft.

Schwer zu erklären
was das ist, die Selbstbefreiung.
Vielleicht die kraftvolle Befreiung gebundener Hände
das erreichte Ende einer Sucht?

Ich lerne das Übersetzen
von einem Ufer zum nächsten
von einem Text zum nächsten
Signale verstehen lernen.

Schlag die Kodo-Trommel
schlag vorsichtig mit aller Kraft auf die Haut
Lausch dem Klang, fühl dich angesprochen
spür das Vibrieren im Körper

 Ändere den Rhythmus
denk nicht, sprich nicht
auch zu dir selbst und anderen Göttern
bleib stumm, bewahre Haltung,
schlag dir die Routine aus dem Kopf.

Auf schneebedeckten Gipfeln ferner Berge
das Meer atmen, in Kuhlen der Wüsten
den Wind mit Sand ertragen
die Augen lässig schliessen.
Kakteen als machtvolle Königinnen erkennen.

Blüten sind schön anzusehen
haben aber keine Zukunft
auch die Düfte vergehen
keine Träne  wirkt da noch Wunder.

Blut zu Wein, Speise zum Körper
im Kreislauf des Lebens
der Vernunft ausgeliefert
auf richtigem Ufer.

2013-04-27


2013-04-26

Lass mich deine Hure sein

Wenn ich deine Hure bin
dann bist du frei, hast nur für meine Dienste
deine Zahlungen nach Tarif zu leisten.

Mein Umraum ist dir zu Gefallen ausgestattet
ich stelle keine Ansprüche, du kannst sogar
dich fremdversorgen ganz nach belieben.

Keine Ängste schnüren dir die Kehle zu
Keinen Hochzeitstag kannst du vergessen
Kein Besuch beim Juwelier wird fällig.

Ich bin dann dein
im Rahmen meiner beruflichen Möglichkeiten
bin dir treu.

Mich musst du nicht lieben
doch ich kann dich begleiten
ich habe das richtige Auftreten

Mir ist auf Dauer keine Ehefrau gewachsen
was ich alles kann, müsste sie noch lernen
außer sie hätte früher auch als Hure gearbeitet

so wie ich.

2013-04-26

2013-04-23

Schäm dich!

Ja, tu es
stell dich
in die Ecke

Du tust es
damit kein anderer
dir zuvorkommt
dich väterlich rannimmt

Früher war alles
natürlich besser.
Zugegeben: früher gab es
Armut wie heute

Wenn die Armen von früher
so hätten tafeln können
wie die Bedürftigen unserer Tage
sie hätten vor Glück nicht schlafen können

Ach, wie hinreissend dies Leben
mit diesen schönsten körperlichen Erlebnissen
bis hinein ins Paradies 
mitten hinein zu den Jungfrauen 
in den ersehnten Tod.


2013-04-23 

2013-04-22

Vergiss es

Setz ne Kappe auf
halt es zurück
vergiss alles
geh drüber weg
aber achte auf die richtigen Schuhe

Früher nahm man einfach Überzieher
dann das Fabrikat beim Namen
dann Pariser, Präser und so weiter

Nach dem aufblasbaren Häutchen
strecken sich die Kinder
das Gelächter, dies Kreischen
welch Lustbarkeit
wenn der Ball platzt.

2013-04-22 

Das Lied von der Nachhaltigkeit

Auf langer Allee
dahin schreiten
links und rechts
Baum für Baum hinter mir lassend

Auf dem Fluss
dahingleiten
vorbei an Pappeln und Büschen
an Buhnen und Buchten

Bäume fällen
dem Wasser Grenzen setzen
den Willen des Volkes vollstrecken 
naturgemäss die Gesetze in Schönschrift achten
berechtigte Einsprüche sind zur Kenntnis genommen
sind registriert
für die Nachwelt nachvollziehbar.

Die Wirtschaft
braucht die Wechsel
und Staatsanleihen
als Kapital für den Staat

der Handel
braucht den Wandel
und ich brauche
Kuchen mit Sahne.

2013-04-21

Du hast mehr

Du hast mehr Fragen als Antworten
du willst mir an mein Ich
mir unter Haut und Pelz 
mich in ein Mosaik zerlegen. 

Ich suche nach Worten zu Antworten
ich will dir an dein Ich
dir unter Haut und Pelz
ich will vielleicht mein Ich zerbröseln
so, und nur so, verstehe ich mich.

2013-01-22
 


 

Letzte Hose

Nicht für uns
wir sind jung
zu jung sind wir!

Ihr seid alt
meldet euch
rechtzeitig 
vielleicht ist noch 
ein Platz frei.

Hosen
Jeans natürlich
was sonst
Offene Hosen
enge Hosen
schlabbernde Hosen

Im Tod haben Hosen
bis auf die letzte
ausgedient.

2012-09-09

Der Klavierspieler

Und nun bückt er sich wieder
sammelt verlorene Noten für die Tasten
blick hinter sich ins Dunkel
undankbar ist er, er lächelt nicht
die Lippen sind geschlossen.

Schon lange sang er nicht

Die Zeit ist eingeteilt
alles ist vertraglich geregelt.

Warum unnötig die Stimme erheben
singend erstrahlen lassen.

Vielleicht auf der nächsten Demo
wenn sie darauf Wert legen
die Jungen, die Alten von morgen.

2012-09-28 

2013-04-20

Sterben zum Happy-Hour-Preis

Was nicht geht, geht nicht
man muss es nur wollen
wirklich wollen, sonst

In den Bergen, auf See
wechselt das Wetter nach Belieben
der Föhn gibt die Obertöne,
die halbe Natur spielt mit
und du willst nur einen Happy-Hour-Drink?

Auf dem Zweitäler Bach wechselt vorsichtig
       ein Oceandampfer die Spur.
Nichts ist wie gestern. Auch der Nebel
ist überraschend fremd geworden.

Nichts ist wie gestern. 
man muss es nur wollen.


2012-09-28

... mir gibst

Du - sei mir Frau
ich hab's nötig.
Du weißt schon
ich gebe dir alles
wenn du dich ...

Wenn nicht ...
ich würde dich 
wenn du mir
... du weißt, was ich will,
du verstehst mich doch

du gibst mir alles
du zögerst ...
du hast mir was zu sagen
du willst reden
die Dinge klarstellen 

Alles auf Anfang!
Aber nicht mit mir ...


2012-09-28

Und schon wieder

Der Bus ist weg
mein Wagen schläft
das Telefon wird abgehört
mein Sohn ist grün.

Was soll man da machen?!

Vielleicht den Wagen wecken
die Wanzen einschläfern

Mein Sohn aber, der bleibt grün
der ändert die Fahrpläne.

Der nächste Bus ist meiner!

2012-09-28

Ende

Er fragt sie, als sie
Richtung Schlafzimmer ging

"und was hast du noch
zu tun?"

"Wünsche aufhängen."

Alls sie wieder herunterkam,
nachschauen
warum ihr Mann nicht kommt,
hat er sich in der Diele
aufgehängt.


1990-12-12

Alles viel zu wenig

Alles zu viel
alles zu wenig

in Seide gekleidet
alls edel
viel zu billig

feuchter Cognac
ausgetrocknet der See
Klee nach Marocco
andere Farben braucht der Mensch

Museumsnächte sind vergänglicher
Theater werden abgerissen
Birnen suchen neue Ziele

Zylinder außer Mode
Flieger für den Sieg
out

Aus wenig wird viel
viel zu wenig
versprochen.

7. 4. 2013

2013-04-13

Gestern.

Gestern den Kalender mit seinen Termineintragungen schon dem Heute unterlegen. Gestern vom Heute wissen. Jubel Jubel!!!
Und so weiter Tag für Tag. 
 

heute

das Heute ist vom Terminkalender negativ besetzt. Dem zum Trotz bin ich durch die Umstände gezwungen ihn zu öffnen. So damals. Ich kann aber das Geschehen nicht ungeschehen machen. Dem muss ich mich beugen. Ungern. Und überhaupt.